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Coronavirus: So verläuft die Erkrankung an Covid-19
#1
Coronavirus: So verläuft die Erkrankung an Covid-19

Fieber, Husten, Schnupfen und Kurzatmigkeit - mit diesen eher unspezifischen Symptomen beginnt die durch den neuen Stamm von Coronaviren Sars-CoV-2 verursachte Lungenkrankheit Covid-19, die derzeit die ganze Welt beschäftigt. Die gleichen Beschwerden können auch bei einer Grippe auftreten, doch ein paar Unterschiede gibt es doch: Bei Covid-19 ist der Husten eher trocken, das Fieber beginnt nicht plötzlich, wie bei einer Grippe, sondern steigt langsam und bleibt dann über rund zehn Tage konstant, während sich bei der Grippe der Zustand der Betroffenen binnen weniger Stunden verschlechtert. Auch typische Grippesymptome wie Kopf- und Gliederschmerzen treten bei Covid-19 eher selten auf.
80 Prozent der Coronavirus-Infektionen verlaufen milde
Anders als bei Erkältungskrankheiten leiden Covid-19-Patienten kaum unter Niesreiz, dafür kommt es bei einigen zu Durchfall. Häufig berichten die Infizierten über einen mehrtägigen Verlust ihres Geruchs- und Geschmackssinns. In etwa 80 Prozent der Fälle entwickeln mit Sars-CoV-2 Infizierte allenfalls geringe Symptome. Das gilt insbesondere für Kinder und jüngere Frauen. Jeder fünfte Infizierte ist aber von einem schlimmeren, potenziell tödlichen Krankheitsverlauf betroffen, vor allem Ältere und Männer.
Krankheitsverlauf meist leicht, manchmal tödlich
Ein Grund für die rasche Verbreitung der neuen Sars-CoV-2-Viren ist, dass sie sich hauptsächlich im Rachen vermehren und von dort aus leicht per Tröpfcheninfektion - quasi von Rachen zu Rachen - weitergegeben werden können. Das erklärt auf der anderen Seite auch, warum die Erkrankung in den meisten Fällen sehr milde verläuft. Breitet sich der Erreger aber in die unteren Atemwege aus, kommt es zu einem deutlich schwereren Verlauf, einer sogenannten atypischen Lungenentzündung. Folgen sind ein Anschwellen und eine vermehrte Durchblutung des betroffenen Areals sowie eine Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe. Die Viren werden von Abwehrzellen aufgenommen und gelangen so in das Gewebe zwischen den Lungenbläschen. Den Betroffenen fällt das Atmen zunehmend schwerer.

Lungenentzündung entwickelt sich schleichend
Während bei einer bakteriellen Lungenentzündung erste Symptome sehr schnell auftreten, entwickelt sich eine virale Lungenentzündung schleichender. In der Folge kann es zu akutem und schwerem Lungenversagen kommen, der Gasaustausch in der Lunge ist beeinträchtigt und der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. In diesem Fall setzen Intensivmediziner die sogenannte extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, ein. Bei dieser speziellen Beatmungstechnik wird das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und wieder in die Blutbahn zurückgeleitet.
Im schlimmsten Fall droht eine Sepsis
Im schlimmsten Fall führt eine Sars-CoV-2-Infektion zu einer Sepsis, im Volksmund als Blutvergiftung bezeichnet. Erste Symptome sind plötzliche Verwirrtheit, schnelle und schwere Atmung, Todesangst, ein rapide sinkender Blutdruck und Herzrasen. Viele Betroffene klagen, dass sie sich plötzlich so krank fühlen wie noch nie zuvor. Bei diesen Alarmzeichen müssen die Ärzte sofort reagieren und weitere Schritte einleiten, um das Leben des Betroffenen zu retten. Bei einer viralen Sepsis treten Viren aus dem entzündeten Gewebe aus und gelangen in die Blutbahn. Hier vermehren sie sich und verbreiten sich im ganzen Körper, in allen Organen. Es kommt zu einer Überreaktion des Immunsystems: Es produziert Abwehrstoffe in großen Mengen, die eine Entzündung der Blutgefäße auslösen. Die Gefäßwände werden durchlässig, Flüssigkeit tritt aus, das Blut gerinnt in den Adern und die Durchblutung stockt. Je später eine solche Sepsis behandelt wird, desto öfter endet sie tödlich.
Kommt es zu einem septischen Schock, liegen die Überlebenschancen nur knapp über 50 Prozent. Um eine entstehende Sepsis möglichst früh zu erkennen, werden auf der Intensivstation wichtige Parameter wie die Atemfrequenz, der Blutdruck und viele andere Werte laufend überwacht. Zudem werden bestimmte Laborwerte regelmäßig kontrolliert, vor allem D-Dimere, Lymphozyten und Ferritin. Besonders anfällig für eine durch Covid-19 ausgelöste Lungenentzündung und Sepsis sind laut aktuellen Untersuchungen vor allem Menschen im Alter von über 69 Jahren.
Schwere Schäden auch bei mildem Verlauf?
Glücklicherweise verlaufen nicht alle Covid-19-Erkrankungen schwer. Allerdings haben Ärzte aus Hongkong berichtet, dass manche Betroffene trotz eines scheinbar milden Krankheitsverlaufs langfristig schwere, dauerhafte Lungenschäden, sogenannte Lungenfibrosen, erlitten. Ob es sich bei diesen Beobachtungen um Einzelfälle handelt oder ob diese Langzeitschäden häufiger auftreten, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Wie wird auf Sars-CoV-2 getestet?
Bei begründetem Verdacht auf eine Corona-Infektion wird ein Rachenabstrich durchgeführt oder eine Probe aus den tiefen Atemwegen genommen, zum Beispiel Hustensekret. Im Labor werden diese Proben dann mit einem sogenannten PCR-Test, untersucht. Er gilt derzeit als Goldstandard zum Nachweis von Sars-CoV-2 und sucht in dem Probenmaterial nach dem Erbgut des Virus, indem er es mithilfe der Polymerasekettenreaktion, der PCR, gezielt vervielfältigt. So lassen sich selbst kleinste Mengen Virus nachweisen. Am Ende des Tests steht nicht nur fest, ob, sondern auch wie viele Erreger in der Probe sind.
Dennoch gibt es einige mögliche Fehlerquellen, die dazu führen können, dass Viren übersehen werden. So ist das Testergebnis stark von der Art und dem Zeitpunkt der Probenentnahme abhängig: In der ersten Erkrankungswoche sind in der Regel nur im Rachenraum Viren nachweisbar, in der zweiten Woche dagegen oft nur im Lungensekret oder im Stuhl. Deshalb werden starke Verdachtsfälle trotz eines negativen Testergebnisses nach einigen Tagen mit neuem Probenmaterial erneut getestet, um sicherzugehen.
Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen
Denn während ein positives Ergebnis die Infektion eindeutig beweist, bedeutet ein negativer PCR-Test nicht unbedingt, dass der Proband gesund ist. Auch wer heute virusfrei getestet wird, kann einige Tage später auf einmal Viren verbreiten, da die Inkubationszeit, also die Zeit, bis die Erkrankung ausbricht, bis zu 14 Tage betragen kann. Trotz dieser Einschränkung ist der PCR-Test bislang der einzige zuverlässige Virusnachweis. Allerdings dauert es bis zu zwei Tage, bis das Ergebnis vorliegt.
Was taugen die angekündigten Schnelltests?
Mittlerweile werben erste Anbieter mit günstigen CoV-Schnelltests, die sie bald auf den Markt bringen wollen. Sie untersuchen keine Probe aus den Atemwegen, sondern nur einen Tropfen Blut. Innerhalb von 20 Minuten soll das Ergebnis vorliegen, ob eine Sars-CoV-2-Infektion vorliegt oder nicht. Doch Labormediziner sehen diese Tests sehr kritisch, da diese nicht das Virus selbst nachweisen, sondern nur die Antikörper, die das Immunsystem dagegen bildet. Das bedeutet, dass sie erst reagieren können, wenn der Körper den Kampf gegen das Virus aufgenommen hat - und das dauert einige Tage. Frühestens eine Woche nach Erkrankungsbeginn sind Antikörper im Blut nachweisbar, meist sogar erst nach zwei Wochen. Viel zu spät, um eine Weiterverbreitung durch Quarantänemaßnahmen zu verhindern. Denn genau in der Phase, in der eine Person hoch infektiös ist, fällt der Antikörpertest meist noch negativ aus.
Selbst falsch positive Ergebnisse lassen sich bei Antikörper-Tests nicht mit Sicherheit ausschließen, da eine sogenannte Kreuzreaktion auftreten kann. Das bedeutet, dass gegen eine frühere Infektion mit einem harmlosen Coronavirus Antikörper im Blut vorhanden sind, die der Test nicht von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 unterscheiden kann. Aus diesen Gründen halten Wissenschaftler solche Antikörpertests nur dafür hilfreich, gegen Ende der Infektionswelle in Blutproben zu testen, wie viele Menschen in Deutschland unbemerkt mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert waren.

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/C...us556.html
 
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#2
21. März 2020 um 20:08
ANTI-PNEUMOKOKKEN-IMPFUNG BEI ERWACHSENEN UND ÄLTEREN MENSCHEN
Die Auswirkungen von invasiven PneumokokkeninfektionenStreptococcus pneumoniae ist die Ursache für pathologische Muster, die sich in Schweregrad und epidemiologischen Merkmalen unterscheiden. Man unterscheidet zwischen nicht-invasiven Erkrankungen – hauptsächlich einschließlich Infektionen der oberen Atemwege und akuter Mittelohrentzündung – und der invasiven Pneumokokkenerkrankung (MIP), die durch die bakterielle Ausbreitung im Kreislauf und/oder im Zentralnervensystem definiert ist. In der Praxis umfasst letztere Meningitis, isolierte Bakteriämie und Bakteriämie in Verbindung mit einer Lungenentzündung. Bei Erwachsenen sind 60-87% der Fälle von Pneumokokken-Bakteriämie mit einer Lungenentzündung verbunden1-3 .
Andererseits sind 10-25% der Fälle von Pneumokokken-Pneumonie mit einer Bakteriämie verbunden. Nur in diesen Fällen wird die Lungenentzündung als eine Manifestation des MIP betrachtet. Die Bewertung der Auswirkungen des MIP ist aus verschiedenen Gründen objektiv ein komplexes Problem:
– Es gibt kein Überwachungssystem für bakterielle Lungenentzündung, nicht nur in Italien;
– Das klinische Bild ist relativ unspezifisch und es ist nicht üblich, den ätiologischen Erreger mittels Blutkultur zu suchen;
– Die absolute Häufigkeit von MIP ist gering, viel geringer als die von Lungenentzündungen.
Die verfügbaren Daten weisen auf MIP-Inzidenzraten von 30-35/100.0004-5 in den USA hin, mit einem Anstieg in den fortgeschritteneren Altersgruppen: 80-85/100.000 nach dem 65. Mehr als 90% der Erwachsenen, die ein MIP abschließen, haben mindestens einen der in Tabelle 1 aufgeführten Risikofaktoren, einschließlich der über 65-Jährigen. Auch die Institutionalisierung ist einer der Faktoren, die das MIP begünstigen; S. pneumoniae ist die häufigste Ursache für die in Altenpflegeeinrichtungen erworbene Lungenentzündung 6.
In den westlichen Ländern ist die Inzidenz von MIP schätzungsweise geringer, zwischen 15 und 20/100.000 in der allgemeinen Bevölkerung und etwa 50/100.000 bei älteren Menschen7 .
In einigen Ländern wurden rechtzeitig Studien durchgeführt:
– in Dänemark: 17-27/100.000 in der allgemeinen Bevölkerung8;
– in Schottland: Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigte Raten pro 100.000 Einwohner von 11 in der Allgemeinbevölkerung, 45 bei Menschen über 65, 176-483 bei Menschen mit chronischen Krankheiten und 562-2.031 bei Menschen mit hoher Immundepression9;
– in Frankreich: etwa 10 /100.000 Einwohner10.
Eine schottische Studie bestätigte auch, dass das MIP hauptsächlich Personen mit Risikofaktoren betrifft9. Die Tödlichkeit wird auf etwa 20% in der Allgemeinbevölkerung9 und 40% bei älteren Menschen11,12 geschätzt.
http://www.informazionisuifarmaci.it/la-...nziano-299

In der Region Bergamo wurden vergangenen Herbst ca. 50.000 Menschen geimpft. 58 von 60 Corona-Toten hatten sich bisher (20.03.) wie oben impfen lassen (Daten aus Studien). Diese Impfung aber bewirkt genau in dem Moment einer Ansteckung eine Immuninsuffizienz, da das Immunsystem das Virus als Impfverstearkung interpretiert, was fatale Folgen hat.
 
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#3
Das ehNaMag guckt in die Lungen:
"
Krankenhaus

Während sich Patienten bei einer Grippe etwa schlagartig schlecht fühlen, entwickeln bei Covid-19 viele, die später schwer erkranken, anfangs nur milde Symptome. Sie husten oder der Hals kratzt, bei manchen kommen etwa Fieber oder Durchfall hinzu.

Erst nach knapp einer Woche kann sich der Zustand rapide verschlechtern, sodass sie ins Krankenhaus müssen. "Boris Johnson ist dafür ein berühmtes Beispiel, wir sehen das aber auch bei uns in der Klinik", sagt Michael Pfeifer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.




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Genau erklären können Mediziner dieses Phänomen noch nicht. Es liegt jedoch nahe, dass es mit dem Übergang der Viren aus dem Rachen in die Lunge zusammenhängt. Dafür spricht auch, dass die Viren im Rachen teilweise nicht mehr nachweisbar sind, wenn Patienten mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus kommen.



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Krankheitsverläufe: Die vier Phasen von Covid-19 Von Irene Berres



Die vier Phasen von Covid-19
Die vier Phasen von Covid-19

Schaffen es die Viren bis in die Lunge, dringen sie auch dort in die Zellen ein. Dies führt zu ersten Schäden. Zusätzlich beginnt das Immunsystem, die Eindringlinge zu bekämpfen. Das Lungengewebe entzündet sich, aber anders, als Mediziner es häufig beobachten.

Wölkchen am Rand der Lunge

Ungewöhnlich ist vor allem, dass bei manchen Covid-19-Patienten der Körper bereits unter einem massiven Sauerstoffmangel leidet, weil ihre Lunge nicht mehr richtig funktioniert - und sie trotzdem noch das Gefühl haben, normal atmen zu können.

"Das ist eine Kombination, die man fast nie sieht", schreiben Ärzte aus Göttingen, Turin und London in einem Debattenbeitrag in der Fachzeitschrift "Intensive Care Medicine". Grund dafür ist, dass die Lunge bei Covid-19 trotz Entzündung oft ungewöhnlich lange dehnbar bleibt.

Normalerweise lagern sich bei einer schweren Lungenentzündung große Mengen Flüssigkeit an, die das Gewebe schwerer und steifer machen. Betroffene haben das Gefühl, gegen einen Widerstand anatmen zu müssen. Das trifft auch auf Covid-19-Patienten zu, aber meist erst bei einer weit fortgeschrittenen Lungenentzündung. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich bei Covid-19 in der ersten Phase deutlich weniger Flüssigkeit in der Lunge ansammelt als bei einer klassischen Lungenentzündung", sagt Pfeifer, der als Chefarzt der Pneumologie in der Klinik Donaustauf Betroffene betreut.

Die Besonderheit zeigt sich auch auf CT-Bildern. Die hellen Flächen, die auf Flüssigkeitsansammlungen hinweisen, sind bei Covid-19-Patienten nicht so dicht wie bei vielen anderen Lungenentzündungen. "Man sieht, je nach Schwere, immer noch dunkle, also luftgefüllte Areale dazwischen", sagt Pfeifer. Außerdem befinden sich die hellen Flächen vor allem am Rand der Lunge, wo sie weiße Wölkchen formen.

"Das Verteilungsmuster ist schon besonders, ich würde auch sagen, für Covid-19 charakteristisch", sagt Pfeifer. "Trotzdem reicht ein Röntgenbild allein nicht aus, um die Krankheit zu diagnostizieren. Dafür braucht es einen Test."

Zu viel Blut in den Entzündungsherden

Dass es trotz der erhaltenen Dehnbarkeit der Lunge und damit einer recht normalen Atmung so stark an Sauerstoff mangelt, liegt wahrscheinlich an einem zweiten Covid-19-Phänomen.

"Die Patienten haben mehrere Entzündungsherde in der Lunge", sagt Pfeifer. Dort sind die Gefäße so stark geweitet, dass sie ungewöhnlich viel Blut aufnehmen. Gleichzeitig kann jedoch in diesen Bereichen durch die Entzündung - und damit auch durch lokale Flüssigkeitsansammlungen - kaum Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut übergehen. Die gesunden Teile der Lunge hingegen werden weniger durchblutet, sie können den Sauerstoffverlust nicht wettmachen.

Der Körper reagiert auf den Sauerstoffmangel, indem er die Atemfrequenz erhöht. Sie ist ein wichtiger Anhaltspunkt, um den Gesundheitszustand eines Patienten zu beurteilen.


Normalerweise machen gesunde Erwachsene zwischen 14 und 18 Atemzüge pro Minute. Ab 30 Atemzügen wird häufig eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig. Die Betroffenen werden benommen, ihre Ärzte müssen entscheiden, ob sie eine künstliche Beatmung brauchen. Dies ist bei Covid-19-Patienten aufgrund der fehlenden Erfahrungen mit der Erkrankung noch eine besondere Herausforderung.

"Die künstliche Beatmung rettet Leben", sagt Pfeifer. "Wird sie zu spät begonnen, wirkt sich das negativ auf den weiteren Verlauf der Krankheit aus. Gleichzeitig bedeutet sie aber auch Stress für den Körper. Deshalb ist es wichtig, den richtigen Punkt zu erkennen." Unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin arbeitet aktuell an Empfehlungen, um Ärzten Orientierung zu bieten.

Lungenentzündung und trotzdem kaum ein Problem

Während manche Patienten mit einer Lungenentzündung um ihr Leben kämpfen, gibt es jedoch auch andere, bei denen sich die Entzündung kaum bemerkbar macht. "Es ist nicht so, dass sie komplett frei sind von Beschwerden", sagt Pfeifer. "Sie sind aber vielleicht nur etwas müde, obwohl CT-Aufnahmen eine Entzündung des Lungengewebes zeigen."

Entscheidend dafür ist, wie stark das Immunsystem reagiert. "Alle Entzündungen führen nicht nur zu einer lokalen Reaktion, sondern betreffen den ganzen Körper", erklärt Pfeifer. "Manchmal fühlen wir uns zum Beispiel total schlapp, obwohl nur ein kleiner Zahn entzündet ist."

Wie stark diese Reaktion ausfällt, schwankt von Mensch zu Mensch. "Kommt es zu einer überschießenden Entzündungsreaktion des gesamten Körpers, ist das Risiko, schwer zu erkranken, viel höher", sagt Pfeifer. Warum es diese Unterschiede gibt, können Forscher bislang nicht sagen. "Es ist aber nichts, was nur bei Covid-19 auftritt. Es fällt nur häufiger auf, weil wir Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind und bei denen vieles unbekannt ist, ganz genau untersuchen", so Pfeifer.

Für die schwer Erkrankten gibt es zumindest Hoffnung für die Zukunft. Noch lässt sich zwar nicht sagen, ob und welche Spätfolgen Menschen mit einer schweren Covid-19-Lungenentzündung davontragen. Dafür ist seit den ersten Fällen zu wenig Zeit vergangen, Forscher beginnen jetzt erst mit den Untersuchungen. In der Regel aber ist die Lunge ein Organ, bei dem auch schwere Entzündungen vollkommen ausheilen können.
"Ich habe schon Schlimmes gesehen, und die Patienten haben sich nach einem halben Jahr wieder komplett erholt. Hoffen wir, dass es hier auch so ist", sagt Pfeifer. "


Krankenhaus

Während sich Patienten bei einer Grippe etwa schlagartig schlecht fühlen, entwickeln bei Covid-19 viele, die später schwer erkranken, anfangs nur milde Symptome. Sie husten oder der Hals kratzt, bei manchen kommen etwa Fieber oder Durchfall hinzu.

Erst nach knapp einer Woche kann sich der Zustand rapide verschlechtern, sodass sie ins Krankenhaus müssen. "Boris Johnson ist dafür ein berühmtes Beispiel, wir sehen das aber auch bei uns in der Klinik", sagt Michael Pfeifer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.




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Genau erklären können Mediziner dieses Phänomen noch nicht. Es liegt jedoch nahe, dass es mit dem Übergang der Viren aus dem Rachen in die Lunge zusammenhängt. Dafür spricht auch, dass die Viren im Rachen teilweise nicht mehr nachweisbar sind, wenn Patienten mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus kommen.



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Wölkchen am Rand der Lunge

Ungewöhnlich ist vor allem, dass bei manchen Covid-19-Patienten der Körper bereits unter einem massiven Sauerstoffmangel leidet, weil ihre Lunge nicht mehr richtig funktioniert - und sie trotzdem noch das Gefühl haben, normal atmen zu können.

"Das ist eine Kombination, die man fast nie sieht", schreiben Ärzte aus Göttingen, Turin und London in einem Debattenbeitrag in der Fachzeitschrift "Intensive Care Medicine". Grund dafür ist, dass die Lunge bei Covid-19 trotz Entzündung oft ungewöhnlich lange dehnbar bleibt.

Normalerweise lagern sich bei einer schweren Lungenentzündung große Mengen Flüssigkeit an, die das Gewebe schwerer und steifer machen. Betroffene haben das Gefühl, gegen einen Widerstand anatmen zu müssen. Das trifft auch auf Covid-19-Patienten zu, aber meist erst bei einer weit fortgeschrittenen Lungenentzündung. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich bei Covid-19 in der ersten Phase deutlich weniger Flüssigkeit in der Lunge ansammelt als bei einer klassischen Lungenentzündung", sagt Pfeifer, der als Chefarzt der Pneumologie in der Klinik Donaustauf Betroffene betreut.

Die Besonderheit zeigt sich auch auf CT-Bildern. Die hellen Flächen, die auf Flüssigkeitsansammlungen hinweisen, sind bei Covid-19-Patienten nicht so dicht wie bei vielen anderen Lungenentzündungen. "Man sieht, je nach Schwere, immer noch dunkle, also luftgefüllte Areale dazwischen", sagt Pfeifer. Außerdem befinden sich die hellen Flächen vor allem am Rand der Lunge, wo sie weiße Wölkchen formen.

"Das Verteilungsmuster ist schon besonders, ich würde auch sagen, für Covid-19 charakteristisch", sagt Pfeifer. "Trotzdem reicht ein Röntgenbild allein nicht aus, um die Krankheit zu diagnostizieren. Dafür braucht es einen Test."

Zu viel Blut in den Entzündungsherden

Dass es trotz der erhaltenen Dehnbarkeit der Lunge und damit einer recht normalen Atmung so stark an Sauerstoff mangelt, liegt wahrscheinlich an einem zweiten Covid-19-Phänomen.

"Die Patienten haben mehrere Entzündungsherde in der Lunge", sagt Pfeifer. Dort sind die Gefäße so stark geweitet, dass sie ungewöhnlich viel Blut aufnehmen. Gleichzeitig kann jedoch in diesen Bereichen durch die Entzündung - und damit auch durch lokale Flüssigkeitsansammlungen - kaum Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut übergehen. Die gesunden Teile der Lunge hingegen werden weniger durchblutet, sie können den Sauerstoffverlust nicht wettmachen.

Der Körper reagiert auf den Sauerstoffmangel, indem er die Atemfrequenz erhöht. Sie ist ein wichtiger Anhaltspunkt, um den Gesundheitszustand eines Patienten zu beurteilen.


Normalerweise machen gesunde Erwachsene zwischen 14 und 18 Atemzüge pro Minute. Ab 30 Atemzügen wird häufig eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig. Die Betroffenen werden benommen, ihre Ärzte müssen entscheiden, ob sie eine künstliche Beatmung brauchen. Dies ist bei Covid-19-Patienten aufgrund der fehlenden Erfahrungen mit der Erkrankung noch eine besondere Herausforderung.

"Die künstliche Beatmung rettet Leben", sagt Pfeifer. "Wird sie zu spät begonnen, wirkt sich das negativ auf den weiteren Verlauf der Krankheit aus. Gleichzeitig bedeutet sie aber auch Stress für den Körper. Deshalb ist es wichtig, den richtigen Punkt zu erkennen." Unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin arbeitet aktuell an Empfehlungen, um Ärzten Orientierung zu bieten.

Lungenentzündung und trotzdem kaum ein Problem

Während manche Patienten mit einer Lungenentzündung um ihr Leben kämpfen, gibt es jedoch auch andere, bei denen sich die Entzündung kaum bemerkbar macht. "Es ist nicht so, dass sie komplett frei sind von Beschwerden", sagt Pfeifer. "Sie sind aber vielleicht nur etwas müde, obwohl CT-Aufnahmen eine Entzündung des Lungengewebes zeigen."

Entscheidend dafür ist, wie stark das Immunsystem reagiert. "Alle Entzündungen führen nicht nur zu einer lokalen Reaktion, sondern betreffen den ganzen Körper", erklärt Pfeifer. "Manchmal fühlen wir uns zum Beispiel total schlapp, obwohl nur ein kleiner Zahn entzündet ist."

Wie stark diese Reaktion ausfällt, schwankt von Mensch zu Mensch. "Kommt es zu einer überschießenden Entzündungsreaktion des gesamten Körpers, ist das Risiko, schwer zu erkranken, viel höher", sagt Pfeifer. Warum es diese Unterschiede gibt, können Forscher bislang nicht sagen. "Es ist aber nichts, was nur bei Covid-19 auftritt. Es fällt nur häufiger auf, weil wir Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind und bei denen vieles unbekannt ist, ganz genau untersuchen", so Pfeifer.

Für die schwer Erkrankten gibt es zumindest Hoffnung für die Zukunft. Noch lässt sich zwar nicht sagen, ob und welche Spätfolgen Menschen mit einer schweren Covid-19-Lungenentzündung davontragen. Dafür ist seit den ersten Fällen zu wenig Zeit vergangen, Forscher beginnen jetzt erst mit den Untersuchungen. In der Regel aber ist die Lunge ein Organ, bei dem auch schwere Entzündungen vollkommen ausheilen können.
"Ich habe schon Schlimmes gesehen, und die Patienten haben sich nach einem halben Jahr wieder komplett erholt. Hoffen wir, dass es hier auch so ist", sagt Pfeifer.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/coro...00f568dd5f
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#4
Die Lungenkrankheit Covid-19 lässt auch andere Organe lebensgefährlich versagen — weil sie Entzündungen in den Gefäßen auslöst
Bisher wurde Covid-19 gemeinhin als eine Lungenkrankheit betrachtet.
Neue Untersuchungen der Universitätsklinik Zürich legen hingegen nahe, dass das Virus das gesamte Herz-Kreislauf-System angreift.
Dies würde das immer wieder beobachtete Multiorganversagen bei schweren Krankheitsverläufen erklären.
Covid-19 ist immer wieder als Lungenkrankheit bezeichnet worden. Fraglos ist die Lunge auch das am schwersten betroffene Organ. Doch Ärzten ist schon seit einiger Zeit aufgefallen, dass viele Corona-Patienten nicht an Lungenversagen, sondern an Herzkreislaufproblemen oder Multiorganversagen sterben.
Bisher wurden diese zumeist als Komplikationen einer Covid-19-typischen schweren Lungenentzündung gesehen. Doch einer Gruppe von Pathologen am Universitätsspital Zürich um Professorin Zsuzsanna Varga ist nun aufgefallen, dass Corona-Patienten nicht nur an einer Entzündung der Lunge leiden, sondern einer Entzündung des gesamten Endothel.
Das Endothel ist eine Zellschicht an der Innenfläche der Blut- und Lymphgefäße und — damit im gesamten Herz-Kreislauf-System präsent. Es wirkt dort wie ein Schutzschild für die Gefäße. Wird diese Funktion gestört, kann es zu Durchblutungsstörungen der Organe und im Körpergewebe kommen, die wiederum zum Zelltod — und damit zum Absterben der entsprechenden Organe und Gewebe führen.
„… wir sollten das Krankheitsbild von nun als Covid-Endotheliitis beschreiben“
Den Wissenschaftlern um Zsuzsanna Varga ist es nun gelungen, im Gewebe von an Covid-19 verstorbenen Patienten SARS-CoV-2-Viren direkt im Endothel nachzuweisen. Daraus schlossen die Forscher, dass das Virus den Körper seines Wirts nicht wie vermutet nur über die ACE2-Rezeptoren der Lunge angreift — sondern über das gesamte Endothel. Wohin die Forscher auch schauten: Herz-, Hirn-, Lungen, Darm- und Nierengefässe waren betroffen, berichten sie im renommierten Fachjournal “ The Lancet“.
„Wir konnten mit unserer Untersuchung den Beweis für unsere Hypothese beibringen, dass Covid-19 nicht nur die Lunge, sondern die Gefässe aller Organe betreffen kann“, so Professor Frank Ruschitzka, Direktor der Kardiologie an der Zürcher Klinik und einer der Studienautoren. „Covid ist eine systemische Gefässentzündung, wir sollten das Krankheitsbild von nun als Covid-Endotheliitis beschreiben.“
Somit lässt sich das typische Krankheitsbild erklären, in dem es zu Zirkulationsstörungen am Herzen, zu Lungenembolien und zu Gefässverschlüssen im Hirn und im Darmtrakt kommen kann, die schließlich zu einem tödlichen Multiorganversagen führen können.
Zur Risikogruppe zählen dieselben Patienten
Patienten die an Bluthochdruck, Diabetes, Herzinsuffizienz oder koronaren Herzkrankheiten leiden haben die Gemeinsamkeit, dass ihre endotheliale Funktion eingeschränkt ist..................

mehrhttps://www.businessinsider.de/wissensch...-ausloest/
 
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#5
fefe dazu:

Covid-19 macht mehr als nur die Lunge kaputt.
Die Forscher schlossen daraus, dass das Virus über ACE2-Rezeptoren zu einer generalisierten Entzündung im Endothel führt: SARS-CoV-2 löse nicht nur eine Pneumonie aus, die dann ursächlich für weitere Komplikationen ist, sondern direkt eine systemische Endotheliitis, die alle Gefäßbetten erfasse: Herz-, Hirn-, Lungen- und Nierengefäße sowie Gefäße im Darmtrakt.
Wisst ihr was? Lasst und das Abschalten der Corona-Maßnahmen mal nicht überstürzen.
Es entstünden schwere Mikrozirkulationsstörungen, die das Herz schädigen sowie Lungenembolien und Gefäßverschlüsse im Hirn und im Darmtrakt auslösen, die zum Multiorganversagen bis zum Tod führen können.
Oh super! Und dann steht auf dem Totenschein "Herzinfarkt" oder so.
Da ging die Tage übrigens noch ein Paper aus Italien rum, dass noch lebende Covid-Patienten Hämoglobin-Mangel hätten. Wenn man die an die Beatmungsmaschine hängt, löst das möglicherweise das Problem überhaupt nicht, weil die den künstlich zugeführten Sauerstoff ohne Hämoglobin nicht verwerten können. Dann müsste man über Bluttransfusionen oder so nachdenken.
 
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#6
Wo Recherche draufsteht, sind nicht immer Recherchen drin
Der Rechercheverbund schreibt bei Markus Lanz und dem Hamburger Abendblatt ab. Im Handelsblatt Morning Briefing lese ich heute: „Am Anfang noch riet das Robert-Koch-Institut davon ab, Covid-19-Tote zu obduzieren, das sei zu gefährlich. Aus Basel in der Schweiz, wo man weniger Bedenken hatte, kommen nun erste Ergebnisse einer Untersuchung von 20 am Coronavirus Verstorbenen. Sie litten unter Bluthochdruck und Übergewicht, vor allem aber lag eine schwere Störung der Mikrozirkulation der Lunge vor – der Sauerstoffaustausch klappte nicht mehr. Auch der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel ließ nach einem Bericht von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ 100 Virus-Opfer untersuchen...........
 
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#7
06:48 | SPON:  Das Coronavirus kann auch das Gehirn befallen
Vor allem bei schweren Verläufen von Covid-19 beobachten Ärzte auch neurologische Probleme. Wie bahnt sich das Virus den Weg ins Gehirn? Und welchen Schaden richtet es dort an? Erste Erklärungsversuche. Abgeschlagenheit, Husten oder eine Lungenentzündung gehören zwar zu den typischen Symptomen einer Covid-19-Erkrankung. Aber es sind längst nicht die einzigen. Während manche Menschen kaum Beschwerden haben und ihre Erkrankung gar nicht mitbekommen, erleben andere einen Herzinfarkt, die nächsten verlieren ihren Geruchssinn und wieder andere können ohne Hilfe nicht mehr atmen.
Jeden Morgen eine neues Symptom .... jeden Tag eine neue Auswirkung auf den Menschen .... jeden Tag ein zahlentechnisches Schreckensszenario. Die Heilung .... Impfen, Impfen, Impfen! Wir nähern uns dem Moment an dem die "Eltite" diesen Virsus in die Halbzeit treiben, jetzt kommt die schreckliche zweite Welle und dann werden die Dämme der Menschen brechen .... und sie werden brav die Hand ausstrecken .... damit das Gates-Update gespritzt werden kann.  Es ist so krank.  TS
09:02 | M
"Das Coronavirus kann auch das Gehirn befallen"
Wenn ich mich so umschaue und das aktuelle Geschehen erblicke, so muss ich zwangsläufig zustimmen.

https://bachheimer.com/landwirtschaft-er...gesundheit

(Vor allem gehören Journalisten zur absoluten Risikogruppe)
 
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#8
Medikamente und Covid-19 Entwarnung für Millionen Bluthochdruck-Patienten
Könnten Blutdrucksenker das Risiko erhöhen, sich mit Covid-19 zu infizieren und schwer zu erkranken? Diese Frage hat viele Patienten verunsichert. Jetzt liefern drei Studien Klarheit.
 
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#9
Ein Basler Pathologe erzählt, was alle «seine» Corona-Opfer gemeinsam haben

Weltweit zögern viele Pathologen, Covid-Opfer zu obduzieren. Nicht so Alexandar Tzankov vom Basler Unispital.
50 Personen aus dem Kanton Basel-Stadt sind bisher am Coronavirus verstorben. Der Kanton Baselland verzeichnet 32 Todesfälle. Alexandar Tzankov, Leiter des Fachbereichs Autopsie am Universitätsspital Basel, hat gemeinsam mit seinen Kollegen am Kantonsspital Baselland 21 Verstorbene obduziert. «Wir tun hier einfach unseren Job», sagt Tzankov, angesprochen auf Medienberichte aus Deutschland. Dort wird er fast schon als Held beschrieben, da er auch in der aktuellen Situation weiter Autopsien durchführt. Denn in Deutschland hat das Robert-Koch-Institut davon abgeraten, verstorbene Coronapatienten zu untersuchen. Zu gefährlich für die Ärzte. Mittlerweile wurde diese Empfehlung jedoch zurückgezogen.
Tzankov und sein Team hingegen haben nie aufgehört, ihrer Arbeit nachzugehen. Es gebe natürlich strengere Regeln zur Einhaltung der Hygienevorschriften, aber «wir sind bestens ausgerüstet für infektiöse Autopsien», so Tzankov. Er und seine Kollegen aus Basel und Baselland hätten bereits Erfahrung mit HIV- und Hepatitis-C-Patienten. «Wir gehen mit vollem Respekt, aber ohne Angst an die Arbeit», sagt der Pathologe. Die Autopsie sei einerseits die letzte medizinische Handlung an einem Patienten und andererseits die umfassendste Untersuchung, bei der man ohne Druck systematisch arbeiten und neue Zusammenhänge erkennen könne.
Erkenntnisse helfen den Ärzten
Dabei spiele natürlich auch die Motivation mit, mehr über das Coronavirus herauszufinden. Aus diesem Grund reichten Tzankov und seine Baselbieter Kollegen eben erst eine Studie ein, die demnächst in einem Fachjournal veröffentlicht wird.

Sie haben wichtige Erkenntnisse aus der Obduktion der Verstorbenen gewinnen können. «Die Erkrankung spielt sich in den kleinsten Gefässen in der Lunge und in anderen Organen ab. Können diese Gefässe nicht mehr ordentlich funktionieren, entstehen Gerinnsel», erklärt Tzankov. Denn eigentlich sei es deren Aufgabe, das Blut flüssig zu halten. Durch die Verstopfung der Blutbahn stehe das Blut nun aber praktisch still. «Wird der Patient nun beatmet, gelangt der Sauerstoff zwar ins Blut, aber verteilt sich nicht mehr im Körper», so Tzankov. Dies führe schliesslich zum Tod – wie es eben bei den 21 Patienten, welche die Pathologen aus der Region nach ihrem Tod untersucht haben, geschah. Nur wenige hätten hingegen Anzeichen einer Lungenentzündung aufgezeigt.
Tzankov steht in Kontakt mit Pathologen in Deutschland und Spanien. Auch sie gelangten zu ähnlichen Erkenntnissen. Diese wiederum könnten nun den Ärzten in den Spitälern helfen beim Kampf gegen das Virus: «Unsere Erkenntnisse über die Gefässe lassen erste Rückschlüsse auf möglicherweise wirksame Therapien zu», so Tzankov. Weiter bestätigen die Ergebnisse der 21 Obduktionen bisherige Befunde: Die Patienten litten allesamt unter Bluthochdruck, gehörten zur Risikogruppe, waren überwiegend männlich und übergewichtig. Daneben war die Blutgruppe A übervertreten. Tzankov betont: «Es geht nicht darum, mit dem Finger auf eine Bevölkerungsgruppe zu zeigen.» Er wolle vielmehr zeigen, dass die Personen nicht selbst schuld an der Krankheit, sondern besonders schutzbedürftig sind.

mehrhttps://www.watson.ch/!927718695
 
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#10
Erhöhen Blutverdünner die Überlebenschancen bei Covid-19?

14.30 Uhr: Eine Studie von Wissenschaftlern des „Hasso Plattner Institute for Digital Health at Mount Sinai“ hat ergeben, dass Covid-19-Patienten, die stationär mit Blutverdünnern behandelt werden, eine bessere Überlebenschance haben. Für die Studie wurden die Daten von 2.773 Patienten ausgewertet, die zwischen dem 14. März und 11. April im Rahmen des New Yorker Mount Sinai Health System behandelt wurden.
Zuvor hatten Forscher festgestellt, dass Covid-19-Erkrankte häufig lebensgefährliche Blutgerinnsel entwickeln, die zu Thrombosen oder Infarkten führen können.
So waren bei vielen gestorbenen Corona-Patienten Thrombosen und Embolien festgestellt worden. Das ist das Ergebnis einer Studie am Institut für Rechtsmedizin des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Demnach seien bei Obduktionen von zwölf Covid-19-Patienten in sieben Fällen verstärkt Thrombosen in den Gefäßen der unteren Extremitäten festgestellt worden. Vier Patienten seien an einer Lungenembolie gestorben, ohne dass es vor ihrem Tod entsprechende Anzeichen gegeben habe.
Das Sars-CoV-2-Virus scheint in den Venen zur Bildung von Blutgerinnseln zu führen, die als sogenannte Lungenembolie in die großen Lungengefäße gelangen und zu einem akuten Herz-Kreislauf-Versagen führen können, heißt es in einer UKE-Mitteilung.

https://www.morgenpost.de/vermischtes/ar...ezahl.html

da war doch was: ASS, Diclofenac, Ibuprofen sowie Naproxen wirken blutverdünnend. So sind Mittel mit Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen sowie Naproxen unter anderem blutverdünnend - die stärkste Blutverdünnung tritt bei ASS auf. Bei blutenden Wunden etwa nach Verletzungen ist dieses Medikament deshalb nicht die erste Wahl.

soll aber eine "Fake-News" gewesen sein Dodgy
 
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