13.03.2018, 14:00
http://www.theblogmire.com/sergei-skripal-salisbury-and-the-dangerously-hysterical-response-of-the-british-government/
Sergei Skripal, Salisbury und die gefährlich hysterische Antwort der britischen Regierung
von Rob Slane, 12.03.2018 theblogmire.com
Die Leser meines Blogs wissen vielleicht, dass ich in der recht hübschen Stadt Salisbury lebe – eine Stadt, die bis letzte Woche wegen ihrer wundervollen gotischen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert bekannt war, und wegen dem 8km entfernten berühmtesten Steinhaufen der Welt. Aber leider ist sie jetzt ein Synonym für internationale Spionage und für etwas, das wie ein Mordversuch mit irgendeinem Nervengift aussieht.
Ich habe mich aus einem ganz einfachen Grund geweigert, diese Sache zu kommentieren: Ich habe nicht die Fakten zur Verfügung, die mir einen detaillierten Kommentar über diesen Zwischenfall erlauben. Ja, ich halte mir alle Überlegungen über die möglichen Verdächtigen und ihre Motive offen.
Was ich jedoch kommentieren möchte, das ist etwas, das man nur als die irrationale, hysterische und offen propagandistische Reaktion der britischen Medien und der Regierung bezeichnen kann. Nur Stunden nach dem Zwischenfall, bevor ihnen irgendwelche Fakten bekannt sein konnten, sind viele dahergekommen und haben vorbehaltlos oder ausdrücklich mit dem Finger auf den Kreml und Wladimir Putin gedeutet, sie hätten den Mordanschlag angeordnet.
Es sollte eigentlich eine enorm komplizierte Untersuchung sein und die Behörden haben noch nicht bestimmen können, wo, wann und wie des Gift verabreicht wurde. Aber heute, nach nur eine Woche, ist Theresa May, die britische Premierministerin, vor das Parlament getreten, um den Vorfall einem souveränen Staat in die Schuhe zu schieben. Damit hat sie die Beweislast auf die russische Regierung übertragen und ihr 36 Stunden gegeben, um wirksam ihre Unschuld zu beweisen, oder man wird sie für schuldig erklären.
Ich bin zutiefst beschämt über die Regierung meines Landes und das ganze Parlament (nicht zum ersten und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal). Ob jetzt Herr Putin hinter dem Anschlag steckt oder nicht, so geht ein Rechtsstaat einfach nicht vor. Die irre Geschwindigkeit, mit der auf jemanden gezeigt wurde, mit der Anschuldigungen gemacht und Drohungen ausgestoßen wurden, bevor irgendwelche Fakten dazu kommen, wo, wann und wie das Gift verabreicht wurde, geschweige denn wer es verabreichte, das zeigt, dass wir als Land näher an einer Art von Staat sind wie wir es Herrn Putin vorwerfen, näher als wir uns vorstellen können.
Nach allem was ich weiß, könnte Herr Putin diesen Anschlag persönlich angeordnet haben. Obwohl ich sagen muss, dass ich schwerlich ein Motiv finde, warum er einen Mann zu ermorden versucht, den seine Regierung vor acht Jahren begnadigt hat, und das auf so stümperhafte Art, dass es rund um die Welt massenhaft Aufmerksamkeit erregt – außer natürlich, dass es jetzt seine Politik ist, sein Land absichtlich in einen internationalen Schurkenstaat zu verwandeln. Ich habe jedoch keine Ahnung wie man Schlussfolgerungen ziehen kann, wenn die Untersuchungen noch gar nicht richtig begonnen haben. Zuerst die Untersuchung, dann die Schlussfolgerung – und nicht umgekehrt, meine Lieben!
Lasst mich den großen Sherlock Holmes zitieren, um etwas Vernunft in diesen irrationalen Irrsinn zu bringen, den wir derzeit erleben:
„Es ist ein großer Fehler, zu theoretisieren, bevor man Daten hat. Unmerklich beginnt man Fakten zu verdrehen, damit sie den Theorien entsprechen, anstatt dass Theorien den Tatsachen entsprechen.“
Man möchte meinen, dass das Land von Sir Arthur Conan Doyle das instinktiv verstehen würde. Leider nicht. Stattdessen hat Boris Johnson innerhalb von Stunden, die Abwesenheit von Daten hat diesen aufgeblasenen Wichtigtuer nicht aufgehalten, vor dem Parlament schon mit dem Finger auf den Schuldigen gedeutet. Und es hat auch nicht den Verteidigungsminister Gavin Williamson und andere aufgehalten, das selbe zu tun. Die Medien waren schamlos. Sanktionen wurden angedroht. England könnte sich aus der Weltmeisterschaft zurückziehen.
Hier ein paar Fragen, die die „Gesetz“-Geber beantworten sollten: Wie soll jetzt eigentlich noch im Entferntesten die Möglichkeit bestehen, eine faire Untersuchung durchzuführen, geschweige denn eine freie und faire Verhandlung, wenn ihr schon öffentlich erklärt habt, wer dahinter steckt? Habt ihr diese Möglichkeit nicht für immer zerstört? Kümmert euch das?
Ich kann gar nicht sagen wie traurig mich dieses Verhalten macht. Ich möchte gerne Gewissheit haben, dass eine faire Untersuchung stattfindet. Ich will die Beweise in einer öffentlichen Verhandlung sehen, dass die Beschuldigten und ihre Anwälte Zugang zu den Beweisen haben. Ich will über jeden berechtigte Zweifel Vertrauen in das Urteil des Gerichts haben. Jeder, der sich für diesen Fall interessiert, sollte das wollen. Es nennt sich Wahrheit und es nennt sich Gerechtigkeit. Vergilbte, alte Vorstellungen, ich weiß. Aber wie soll eine vernünftige Person jetzt noch Vertrauen in die Untersuchung und deren Auswirkungen haben, wenn unsere Regierung schon den Schuldigen benannt und Strafen angedroht hat, bevor die Ermittler auch nur über die grundlegendsten Beweisstücke Sicherheit haben?
Gemäß Mrs Mays Stellungnahme ist das einzige entdeckte Beweisstück derzeit, dass der Giftstoff Novichok war, das ist ein Nervengift, das in den 1970ern und 1980ern in der UdSSR entwickelt wurde. Verzeiht mir, wenn ich über diese Behauptung etwas skeptisch bin. Gemäß vielen Berichten ist Novichok acht Mal giftiger als dass Nervengas VX. Und trotzdem leben Mr Skripal und seine Tochter noch. Novichok ist offensichtlich acht Mal giftiger als das Nervengas VX. Und trotz der Tatsache, dass die Behörden behaupten, man hätte Spuren davon im Restaurant Zizzi und im Mill Pub gefunden, ist Detective Sergeant Nick Baley der Einzige, der ernsthaft erkrankt ist. Novichok ist offensichtlich acht Mal so giftig wie Nervengas, aber die Behörden raten den Menschen, die in dem Pub oder dem Restaurant waren, „persönliche Gegenstände wie Handys, Handtaschen und andere elektronische Geräte mit Reinigungs- oder Babytüchern abzuwischen und die Tücher in den Mülleimer zu werfen (den gewöhnlichen heimischen Mülleimer)“. Dass tödliche Nervengift Novichok, das acht Mal so giftig ist wie VX, kann man also mit Babytüchern bekämpfen? Da stimmt doch etwas nicht, oder?
Aber sagen wir mal, es könnte so sein. Angenommen es war Novichok. Und? Beweist das, dass „die Russen haben's getan“? Nur, wenn der Gebrauch von VX Nervengas irgendwo auf der Welt beweisen würde, dass es „die Briten waren“, denn VX wurde in Porton Down (Anm.d.Ü.: das Biowaffen-Labor des britischen Militärs) entwickelt, das nicht weit von Salisbury entfernt liegt. Aber das zählt nicht, nicht wahr?
Ach ja, und dann ist da die Tatsache, dass Novichok vom Soviet State Scientific Research Institute for Organic Chemistry and Technologyin Nukus, Usbekistan produziert wurde. Laut Wikipedia:
„Seit seiner Unabhängigkeit 1991 hat Usbekistan mit der Regierung der Vereinigten Staaten zusammengearbeitet, um die Stätten abzubauen und zu entgiften, in denen Novichok und andere chemische Waffen getestet und entwickelt wurden.“
Ich kann mir vorstellen, dass die Vereinigten Staaten wissen wie man Novichok produziert und ich wäre überrascht, wenn die Kumpels in Porton Down davon nichts wüssten.
Von allem anderen abgesehen will uns die britische Regierung glauben machen, dass der russische Staat gerade versucht hat, ein oder gar zwei Menschen zu vergiften und dabei eine Substanz gewählt hat, von der man wusste, dass sie deswegen beschuldigt würde. Wie gesagt, das ist möglich, aber es grenzt an Irrsinn, oder?
Versteht mich nicht falsch, ich gebe in keinster Weise einen Kommentar dazu ab, ob die Schlussfolgerung der britischen Regierung letztendlich richtig oder falsch ist. Ich habe keine Ahnung. Ich möchte nur sagen, dass, falls der einzige präsentierte Beweis für ihre Schlussfolgerung der ist, dass Novichok verwendet wurde, sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht im entferntesten die Art von Beweis besitzen, die ihnen ihre bereits erreichte Schlussfolgerung erlaubt. So einfach ist das.
Wie sieht's mit anderen Verdächtigen und Motiven aus? Gibt es welche? Natürlich gibt es die. Herr Skripal wurde Mitte der 1990er von einem MI6-Agenten angeworben, den die britische Presse nicht nennen möchte, den die amerikanischen Medien jedoch identifiziert haben.https://edition.cnn.com/2018/03/08/world/sergei-skripal-spy-war/index.html
Darüber hinaus lebt dieser Agent ebenfalls in Salisbury und hat sich, so zahlreiche Presseberichte, regelmäßig mit Skripal in einem Restaurant der Stadt getroffen.
Der Telegraph berichtet, dass dieser Agent für Orbis Business Intelligence Ltd arbeitete. Interessant, nicht wahr? Und wenn ich euch sage, dass Orbis Business Intelligence Ltd zufällig die Organisation ist, in der Christopher Steele den Vorsitz hatte, der Autor des berüchtigten „Trump Dossiers“? Mit anderen Worten: Skripals MI6-Agent und Betreuer, der in der selben Stadt lebte und sich regelmäßig mit ihm traf, arbeitete für jenen Mann, der für das Dokument verantwortlich war, das der Hauptgrund für die ganzen Verschwörungsvorwürfe zu Trump/Russland ist. Das beweist natürlich keine direkte Verbindung zwischen Mr Steele und Mr Skripal und unterstellt auch nicht, dass die Vergiftung von Mr Skripal damit zusammenhängt. Aber das ist mit Sicherheit eine extrem interessante mögliche Verbindung, die in einer freien und fairen Untersuchung betrachtet würde.
Aber leider hat die britische Regierung so etwas unmöglich gemacht, mit möglicherweise horrenden Folgen.
Quelle:https://www.theblogcat.de/uebersetzungen...2-03-2018/
Sergei Skripal, Salisbury und die gefährlich hysterische Antwort der britischen Regierung
von Rob Slane, 12.03.2018 theblogmire.com
Die Leser meines Blogs wissen vielleicht, dass ich in der recht hübschen Stadt Salisbury lebe – eine Stadt, die bis letzte Woche wegen ihrer wundervollen gotischen Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert bekannt war, und wegen dem 8km entfernten berühmtesten Steinhaufen der Welt. Aber leider ist sie jetzt ein Synonym für internationale Spionage und für etwas, das wie ein Mordversuch mit irgendeinem Nervengift aussieht.
Ich habe mich aus einem ganz einfachen Grund geweigert, diese Sache zu kommentieren: Ich habe nicht die Fakten zur Verfügung, die mir einen detaillierten Kommentar über diesen Zwischenfall erlauben. Ja, ich halte mir alle Überlegungen über die möglichen Verdächtigen und ihre Motive offen.
Was ich jedoch kommentieren möchte, das ist etwas, das man nur als die irrationale, hysterische und offen propagandistische Reaktion der britischen Medien und der Regierung bezeichnen kann. Nur Stunden nach dem Zwischenfall, bevor ihnen irgendwelche Fakten bekannt sein konnten, sind viele dahergekommen und haben vorbehaltlos oder ausdrücklich mit dem Finger auf den Kreml und Wladimir Putin gedeutet, sie hätten den Mordanschlag angeordnet.
Es sollte eigentlich eine enorm komplizierte Untersuchung sein und die Behörden haben noch nicht bestimmen können, wo, wann und wie des Gift verabreicht wurde. Aber heute, nach nur eine Woche, ist Theresa May, die britische Premierministerin, vor das Parlament getreten, um den Vorfall einem souveränen Staat in die Schuhe zu schieben. Damit hat sie die Beweislast auf die russische Regierung übertragen und ihr 36 Stunden gegeben, um wirksam ihre Unschuld zu beweisen, oder man wird sie für schuldig erklären.
Ich bin zutiefst beschämt über die Regierung meines Landes und das ganze Parlament (nicht zum ersten und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal). Ob jetzt Herr Putin hinter dem Anschlag steckt oder nicht, so geht ein Rechtsstaat einfach nicht vor. Die irre Geschwindigkeit, mit der auf jemanden gezeigt wurde, mit der Anschuldigungen gemacht und Drohungen ausgestoßen wurden, bevor irgendwelche Fakten dazu kommen, wo, wann und wie das Gift verabreicht wurde, geschweige denn wer es verabreichte, das zeigt, dass wir als Land näher an einer Art von Staat sind wie wir es Herrn Putin vorwerfen, näher als wir uns vorstellen können.
Nach allem was ich weiß, könnte Herr Putin diesen Anschlag persönlich angeordnet haben. Obwohl ich sagen muss, dass ich schwerlich ein Motiv finde, warum er einen Mann zu ermorden versucht, den seine Regierung vor acht Jahren begnadigt hat, und das auf so stümperhafte Art, dass es rund um die Welt massenhaft Aufmerksamkeit erregt – außer natürlich, dass es jetzt seine Politik ist, sein Land absichtlich in einen internationalen Schurkenstaat zu verwandeln. Ich habe jedoch keine Ahnung wie man Schlussfolgerungen ziehen kann, wenn die Untersuchungen noch gar nicht richtig begonnen haben. Zuerst die Untersuchung, dann die Schlussfolgerung – und nicht umgekehrt, meine Lieben!
Lasst mich den großen Sherlock Holmes zitieren, um etwas Vernunft in diesen irrationalen Irrsinn zu bringen, den wir derzeit erleben:
„Es ist ein großer Fehler, zu theoretisieren, bevor man Daten hat. Unmerklich beginnt man Fakten zu verdrehen, damit sie den Theorien entsprechen, anstatt dass Theorien den Tatsachen entsprechen.“
Man möchte meinen, dass das Land von Sir Arthur Conan Doyle das instinktiv verstehen würde. Leider nicht. Stattdessen hat Boris Johnson innerhalb von Stunden, die Abwesenheit von Daten hat diesen aufgeblasenen Wichtigtuer nicht aufgehalten, vor dem Parlament schon mit dem Finger auf den Schuldigen gedeutet. Und es hat auch nicht den Verteidigungsminister Gavin Williamson und andere aufgehalten, das selbe zu tun. Die Medien waren schamlos. Sanktionen wurden angedroht. England könnte sich aus der Weltmeisterschaft zurückziehen.
Hier ein paar Fragen, die die „Gesetz“-Geber beantworten sollten: Wie soll jetzt eigentlich noch im Entferntesten die Möglichkeit bestehen, eine faire Untersuchung durchzuführen, geschweige denn eine freie und faire Verhandlung, wenn ihr schon öffentlich erklärt habt, wer dahinter steckt? Habt ihr diese Möglichkeit nicht für immer zerstört? Kümmert euch das?
Ich kann gar nicht sagen wie traurig mich dieses Verhalten macht. Ich möchte gerne Gewissheit haben, dass eine faire Untersuchung stattfindet. Ich will die Beweise in einer öffentlichen Verhandlung sehen, dass die Beschuldigten und ihre Anwälte Zugang zu den Beweisen haben. Ich will über jeden berechtigte Zweifel Vertrauen in das Urteil des Gerichts haben. Jeder, der sich für diesen Fall interessiert, sollte das wollen. Es nennt sich Wahrheit und es nennt sich Gerechtigkeit. Vergilbte, alte Vorstellungen, ich weiß. Aber wie soll eine vernünftige Person jetzt noch Vertrauen in die Untersuchung und deren Auswirkungen haben, wenn unsere Regierung schon den Schuldigen benannt und Strafen angedroht hat, bevor die Ermittler auch nur über die grundlegendsten Beweisstücke Sicherheit haben?
Gemäß Mrs Mays Stellungnahme ist das einzige entdeckte Beweisstück derzeit, dass der Giftstoff Novichok war, das ist ein Nervengift, das in den 1970ern und 1980ern in der UdSSR entwickelt wurde. Verzeiht mir, wenn ich über diese Behauptung etwas skeptisch bin. Gemäß vielen Berichten ist Novichok acht Mal giftiger als dass Nervengas VX. Und trotzdem leben Mr Skripal und seine Tochter noch. Novichok ist offensichtlich acht Mal giftiger als das Nervengas VX. Und trotz der Tatsache, dass die Behörden behaupten, man hätte Spuren davon im Restaurant Zizzi und im Mill Pub gefunden, ist Detective Sergeant Nick Baley der Einzige, der ernsthaft erkrankt ist. Novichok ist offensichtlich acht Mal so giftig wie Nervengas, aber die Behörden raten den Menschen, die in dem Pub oder dem Restaurant waren, „persönliche Gegenstände wie Handys, Handtaschen und andere elektronische Geräte mit Reinigungs- oder Babytüchern abzuwischen und die Tücher in den Mülleimer zu werfen (den gewöhnlichen heimischen Mülleimer)“. Dass tödliche Nervengift Novichok, das acht Mal so giftig ist wie VX, kann man also mit Babytüchern bekämpfen? Da stimmt doch etwas nicht, oder?
Aber sagen wir mal, es könnte so sein. Angenommen es war Novichok. Und? Beweist das, dass „die Russen haben's getan“? Nur, wenn der Gebrauch von VX Nervengas irgendwo auf der Welt beweisen würde, dass es „die Briten waren“, denn VX wurde in Porton Down (Anm.d.Ü.: das Biowaffen-Labor des britischen Militärs) entwickelt, das nicht weit von Salisbury entfernt liegt. Aber das zählt nicht, nicht wahr?
Ach ja, und dann ist da die Tatsache, dass Novichok vom Soviet State Scientific Research Institute for Organic Chemistry and Technologyin Nukus, Usbekistan produziert wurde. Laut Wikipedia:
„Seit seiner Unabhängigkeit 1991 hat Usbekistan mit der Regierung der Vereinigten Staaten zusammengearbeitet, um die Stätten abzubauen und zu entgiften, in denen Novichok und andere chemische Waffen getestet und entwickelt wurden.“
Ich kann mir vorstellen, dass die Vereinigten Staaten wissen wie man Novichok produziert und ich wäre überrascht, wenn die Kumpels in Porton Down davon nichts wüssten.
Von allem anderen abgesehen will uns die britische Regierung glauben machen, dass der russische Staat gerade versucht hat, ein oder gar zwei Menschen zu vergiften und dabei eine Substanz gewählt hat, von der man wusste, dass sie deswegen beschuldigt würde. Wie gesagt, das ist möglich, aber es grenzt an Irrsinn, oder?
Versteht mich nicht falsch, ich gebe in keinster Weise einen Kommentar dazu ab, ob die Schlussfolgerung der britischen Regierung letztendlich richtig oder falsch ist. Ich habe keine Ahnung. Ich möchte nur sagen, dass, falls der einzige präsentierte Beweis für ihre Schlussfolgerung der ist, dass Novichok verwendet wurde, sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht im entferntesten die Art von Beweis besitzen, die ihnen ihre bereits erreichte Schlussfolgerung erlaubt. So einfach ist das.
Wie sieht's mit anderen Verdächtigen und Motiven aus? Gibt es welche? Natürlich gibt es die. Herr Skripal wurde Mitte der 1990er von einem MI6-Agenten angeworben, den die britische Presse nicht nennen möchte, den die amerikanischen Medien jedoch identifiziert haben.https://edition.cnn.com/2018/03/08/world/sergei-skripal-spy-war/index.html
Darüber hinaus lebt dieser Agent ebenfalls in Salisbury und hat sich, so zahlreiche Presseberichte, regelmäßig mit Skripal in einem Restaurant der Stadt getroffen.
Der Telegraph berichtet, dass dieser Agent für Orbis Business Intelligence Ltd arbeitete. Interessant, nicht wahr? Und wenn ich euch sage, dass Orbis Business Intelligence Ltd zufällig die Organisation ist, in der Christopher Steele den Vorsitz hatte, der Autor des berüchtigten „Trump Dossiers“? Mit anderen Worten: Skripals MI6-Agent und Betreuer, der in der selben Stadt lebte und sich regelmäßig mit ihm traf, arbeitete für jenen Mann, der für das Dokument verantwortlich war, das der Hauptgrund für die ganzen Verschwörungsvorwürfe zu Trump/Russland ist. Das beweist natürlich keine direkte Verbindung zwischen Mr Steele und Mr Skripal und unterstellt auch nicht, dass die Vergiftung von Mr Skripal damit zusammenhängt. Aber das ist mit Sicherheit eine extrem interessante mögliche Verbindung, die in einer freien und fairen Untersuchung betrachtet würde.
Aber leider hat die britische Regierung so etwas unmöglich gemacht, mit möglicherweise horrenden Folgen.
Quelle:https://www.theblogcat.de/uebersetzungen...2-03-2018/