09.09.2017, 17:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2017, 17:55 von Jens Niestroj.)
[quote='Reinhard' pid='19788' dateline='1504964312']
[quote='Jens Niestroj' pid='19786' dateline='1504953322']
Die Argumentation ist schlecht.
Die EEG-Umlage wird für Energie gezahlt, die von den Anlagen bereitgestellt wird, die in den Jahren zuvor errichtet wurden, also nicht in der Investitionssumme des aktuellen Jahres enthalten sind (bzw. nur zu einem kleinem Teil). Und die Umlage-summe steigt natürlich auch an, weil es ja mehr Anlagen werden, die einspeisen und für die gezahlt wird. Es fallen auch die ältesten errichteten Anlagen aus den Zahlungen raus, weil sie an ihre Höchstförderdauer kommen, aber anfänglich waren es ja nicht soviele Anlagen, dafür sind das dann auch die mit der höchsten Förderung. Da hätten die Investitionen noch ne Weile exponentiell weiter wachsen müssen, damit sie dauerhaft vor den Umlagen gelegen wären.
Jedenfalls ist es unredlich, die Investitionen erst ab mitten in der Geltungsdauer des EEGs zu zählen. Das Gesetz gibt es ja schon seit 2000 oder so.
===============
m.E. ist meine Argumentation nicht falsch.
Zunächst: Richtig viel ist nur in den Jahren 2009 bis 2012 invstiert worden (jeweils einschließlich). Dies sind vier Jahre. Förderdauer: bis 2029 / 2032. Dann erst gehen diese EEG-Anlagen aus der Förderung. Dies wiederum bedeutet: Die EEG Umlage wird bis 2032 nicht wesentlich sinken, auch wenn der Invest konstatnt (niedrig) bleibt.
Richtig ist, dass ich verkürzend den Invst seit 2000 nicht benannt habe. Dies, weil ich für die Zeit zwischen 2000 und 2009 keine Zahlen zur absoluten Höhe der EEG-Umlage gefunden habe. Hierzu erst einmal dioe Statista Zahlen: Zwischen 2000 und 2009 (jeweils einschließlich) wurden 112,8 Mrd. € in Anlagen zur erneuerbaren Energieerzeugung investiert (Strom und Wärme).
Die EEG-Umlage in dieser Zeit kann ich nur auf Grund der Höhe pro kWh abschätzen, ich gehe von etwa 25 Mrd. € aus.
Aha, kann man jetzt sagen: 112,8 Mrd minus 25 Mrd gibt 87 Mrd € mehr Invest, als EEG Förderung. Dies ist richtig. ABER: Im Invest sind auch Investitionen für erneuerbare Wärme enthalten (Biomasse, Geothermie, Solarthermie). Hier habe ich nur für Einzeljahre Werte finden könne, die aber durchgängig bei 2,5 Mrd bis 3 Mrd. € pro Jahr liegen. Gehe ich für die 17 Jahre von 2000 bis 2016 von vorsichtig 2 Mrd. €/a erneuerbare Wärme aus, muss ich von den 87 Mrd. € 34 abziehen: macht bummelig 53 Mrd.
Nun muss man noch einen Effekt berücksichtigen: Die Strompreise (Börse) waren bis vor ein paar Jahren mehr als doppelt so hoch, wie heute. Gehe ich davon aus, dass ich für Wartung und Unterhalt von erneuerbare Stromerzeugungsunterlagen etwas weniger, als den heutigen Strompreis aufwenden muss (was angesichts der unentgeltlich zur Verfügung stehenden Sonne und Wind nicht unrealistisch ist), muss ich von den 53 Mrd. e noch einmal bummelig 20 Mrd. € abziehen.
Bleiben 33 Mrd. €.
Nun kommt aber der Effekt Zeit. Bleibt es beim heutigen Investitionsumfang und bleibt die EEG-Umlage einigermaßen konstant (was angesichts der Förderdauer von 20 Jahren bis mindestens 2030 der Fall sein wird), werden als Untergrenze etwa 12 Mrd € pro Jahr mehr EEG-Umlage eingesammelt, als in die erneuerbare Stromerzeugung investiert. Nach dieser Abschätzung ist spätestens im Spätsommer 2019 der Punkt erreicht, an dem mehr EEG-Umlage eingesammelt wurde, als in Anlagen investiert wurde. Die nächsten 10 Jahre läuft dieses gedachte Konto dann mit über 120 Mrd. € ins Miese.
Ob der Punkt, da mehr EEG Umlage eingesammelt wird, als investiert wurde im Spätsommer 2019, in 2018 oder 2022 kommt, ist m.E. egal. Für mich ist entscheidend, dass die EEG-Umlage ganz offensichtlich eine Umverteilungsmaschine hin zum Großkapital ist.
Und dies ist erkenntlich, wenn man sich die öffentlich zugänglichen Statistiken anschaut.
[quote='Jens Niestroj' pid='19786' dateline='1504953322']
Die Argumentation ist schlecht.
Die EEG-Umlage wird für Energie gezahlt, die von den Anlagen bereitgestellt wird, die in den Jahren zuvor errichtet wurden, also nicht in der Investitionssumme des aktuellen Jahres enthalten sind (bzw. nur zu einem kleinem Teil). Und die Umlage-summe steigt natürlich auch an, weil es ja mehr Anlagen werden, die einspeisen und für die gezahlt wird. Es fallen auch die ältesten errichteten Anlagen aus den Zahlungen raus, weil sie an ihre Höchstförderdauer kommen, aber anfänglich waren es ja nicht soviele Anlagen, dafür sind das dann auch die mit der höchsten Förderung. Da hätten die Investitionen noch ne Weile exponentiell weiter wachsen müssen, damit sie dauerhaft vor den Umlagen gelegen wären.
Jedenfalls ist es unredlich, die Investitionen erst ab mitten in der Geltungsdauer des EEGs zu zählen. Das Gesetz gibt es ja schon seit 2000 oder so.
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m.E. ist meine Argumentation nicht falsch.
Zunächst: Richtig viel ist nur in den Jahren 2009 bis 2012 invstiert worden (jeweils einschließlich). Dies sind vier Jahre. Förderdauer: bis 2029 / 2032. Dann erst gehen diese EEG-Anlagen aus der Förderung. Dies wiederum bedeutet: Die EEG Umlage wird bis 2032 nicht wesentlich sinken, auch wenn der Invest konstatnt (niedrig) bleibt.
Richtig ist, dass ich verkürzend den Invst seit 2000 nicht benannt habe. Dies, weil ich für die Zeit zwischen 2000 und 2009 keine Zahlen zur absoluten Höhe der EEG-Umlage gefunden habe. Hierzu erst einmal dioe Statista Zahlen: Zwischen 2000 und 2009 (jeweils einschließlich) wurden 112,8 Mrd. € in Anlagen zur erneuerbaren Energieerzeugung investiert (Strom und Wärme).
Die EEG-Umlage in dieser Zeit kann ich nur auf Grund der Höhe pro kWh abschätzen, ich gehe von etwa 25 Mrd. € aus.
Aha, kann man jetzt sagen: 112,8 Mrd minus 25 Mrd gibt 87 Mrd € mehr Invest, als EEG Förderung. Dies ist richtig. ABER: Im Invest sind auch Investitionen für erneuerbare Wärme enthalten (Biomasse, Geothermie, Solarthermie). Hier habe ich nur für Einzeljahre Werte finden könne, die aber durchgängig bei 2,5 Mrd bis 3 Mrd. € pro Jahr liegen. Gehe ich für die 17 Jahre von 2000 bis 2016 von vorsichtig 2 Mrd. €/a erneuerbare Wärme aus, muss ich von den 87 Mrd. € 34 abziehen: macht bummelig 53 Mrd.
Nun muss man noch einen Effekt berücksichtigen: Die Strompreise (Börse) waren bis vor ein paar Jahren mehr als doppelt so hoch, wie heute. Gehe ich davon aus, dass ich für Wartung und Unterhalt von erneuerbare Stromerzeugungsunterlagen etwas weniger, als den heutigen Strompreis aufwenden muss (was angesichts der unentgeltlich zur Verfügung stehenden Sonne und Wind nicht unrealistisch ist), muss ich von den 53 Mrd. e noch einmal bummelig 20 Mrd. € abziehen.
Bleiben 33 Mrd. €.
Nun kommt aber der Effekt Zeit. Bleibt es beim heutigen Investitionsumfang und bleibt die EEG-Umlage einigermaßen konstant (was angesichts der Förderdauer von 20 Jahren bis mindestens 2030 der Fall sein wird), werden als Untergrenze etwa 12 Mrd € pro Jahr mehr EEG-Umlage eingesammelt, als in die erneuerbare Stromerzeugung investiert. Nach dieser Abschätzung ist spätestens im Spätsommer 2019 der Punkt erreicht, an dem mehr EEG-Umlage eingesammelt wurde, als in Anlagen investiert wurde. Die nächsten 10 Jahre läuft dieses gedachte Konto dann mit über 120 Mrd. € ins Miese.
Ob der Punkt, da mehr EEG Umlage eingesammelt wird, als investiert wurde im Spätsommer 2019, in 2018 oder 2022 kommt, ist m.E. egal. Für mich ist entscheidend, dass die EEG-Umlage ganz offensichtlich eine Umverteilungsmaschine hin zum Großkapital ist.
Und dies ist erkenntlich, wenn man sich die öffentlich zugänglichen Statistiken anschaut.
Ihr wisst schon genug.
Ich auch.
Nicht an Wissen mangelt es uns.
Was fehlt, ist der Mut, begreifen zu wollen, was wir wissen und daraus die Konsequenzen zu ziehen.
Sven Lindqvist
Ich auch.
Nicht an Wissen mangelt es uns.
Was fehlt, ist der Mut, begreifen zu wollen, was wir wissen und daraus die Konsequenzen zu ziehen.
Sven Lindqvist