03.12.2016, 10:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2016, 10:58 von Rundumblick.)
Fake-News ?
Stefan Gruber
"Pizzagate": Ein Pädophilen-Netzwerk im Umfeld der Clintons?
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Stefan Gruber
"Pizzagate": Ein Pädophilen-Netzwerk im Umfeld der Clintons?
Zitat:Ein Gespenst geht um in den sozialen Netzwerken. Abseits der etablierten Medien explodiert derzeit die Anzahl der Suchanfragen nach einem kurios klingenden Begriff: „Pizzagate“ – zumindest in den USA. Reddit sah sich aufgrund des Aufruhrs gezwungen alle Pizzagate-Foren zu schließen. Twitter zog teilweise nach. Sogar die New York Times und die Washington Post fühlten sich bemüßigt unter dem Banner „fake news“ und „Rufmord“ über die unheilige Dynamik in sozialen Netzwerken zu berichten, ohne aber auf die Vorwürfe im Konkreten einzugehen. Was verbirgt sich nun hinter dem Schlagwort „Pizzagate“?
Alles begann mit der Veröffentlichung unzähliger E-mails von John Podesta (Wahlkampfleiter und Freund Hillary Clintons, ehemaliger Stabschef des Weißen Hauses) und seinem Bruder Tony Podesta (ein amerikanischer Lobbyist), durch wikileaks. Einige dieser E-mails enthalten Korrespondenzen, die inhaltlich, aber auch grammatikalisch, keinerlei Sinn ergeben. Ständig ist von Käse, Pizza, pasta, Dominos, Eiscreme, usw. die Rede – meist im Zusammenhang mit einer Pizzeria in Washington DC namens „Comet Ping Pong“. So wird in diesen mails beispielsweise gefragt, ob man Domino besser auf Käse oder auf Pasta spielen kann oder es ist die Rede von „pizza-related“-Taschentüchern mit schwarz-weiß-Muster, Pizzas werden für Gäste „eingeladen“, Kinder „demoliert“ usw. Schnell machte das Gerücht die Runde, dass es sich bei diesen offensichtlich verschlüsselten Wörtern um Codes aus der Pädophilenszene handeln soll und auch wenn die Texte danach tatsächlich mehr Sinn ergeben, bleibt diese Behauptung für mich unüberprüfbar.
Wäre das alles, wäre die Faktenlage äußerst dünn, aber da kommt noch mehr – viel mehr als dieser kurze Einführungstext erfassen könnte. Überprüft man nämlich die besagte Pizzeria in Washington DC, wird es gespenstisch. Nicht nur, dass der Besitzer James Alefantis vom GQ-Magazin zu den 50 einflussreichsten Menschen Washingtons gezählt wird und enge Verbindungen zu den Clintons, Obamas, Podestas und George Soros unterhält – stöbert man außerdem auf seinem Instagram-Profil, wird man in eine Welt entführt, die man nie sehen wollte und je tiefer man gräbt, desto verstörender wird sie.
Schnell wird einem klar, dass Alefantis und seine Follower auf Instagram ein seltsames Faible für Kinder haben, das sie oft in bizarren Bildern zur Schau stellen. Da sieht man ein lächelndes, mit Klebeband gefesseltes Kleinkind, Kinder, die mit einer virtuellen Pizza unkenntlich gemacht wurden, ein Baby, das an einem Bündel Geldscheinen nuckelt, ein nackter Mann mit einer Pizza auf seinem Penis, eine, von einer Pizza verdeckte Vagina mit dem Schriftzug „Lolita“, ein Baby mit einem Preisschild, Baby- oder Kinderfotos, die mit derben (z.B. „Hotard“ = Ho + retard) oder sexuell konnotierten Szene-Ausdrücken (Chickenlover) kommentiert werden, einen Mann mit einem „Ich liebe Kinder“-Aufdruck (J'aime l'enfant) in französischer Sprache (übrigens eine Art Anagramm des Namens „James Alefantis“, der ein Pseudonym sein dürfte), eine Tür mit der Aufschrift Boum-Boum-Room mit einem strikten Handy-Verbot, Fotos von Kindersärgen (!), ein Foto eines leeren Kühlraums, der von Alefantis mit „this looks like fun“ und „murder“ kommentiert wird und von seinen Freunden mit „Killroom“ oder „just rinse it off, when you´re done“ usw. In diesem Einführungsvideo werden u.a. die seltsamsten Einträge Alefantis präsentiert.
Nun könnte man mit viel guten Willen diese Fotos als Ausgeburt eines grotesken Humors und die Podesta-mails als von Verschwörungstheoretikern missinterpretierte Harmlosigkeiten deuten, aber die Sache hört hier nicht auf. Alefantis scheint eine Vorliebe für okkulte und verstörende Kunst zu haben, wie sich bereits an den Wänden der Pizzeria zeigt. Tony Podestas Lieblingskünstlerin (nach eigener Aussage), deren Gemälde sein Haus schmücken, ist die Serbin Biljana Djurdjevic, die für ihre pädophilen Bilder von gefesselten, missbrauchten oder toten Kinder bekannt ist. Daneben sind die Podestas, Clintons und Soros´ gern gesehene Gäste bei der Satanistin Marina Abramovic und ihrem bizarren „spirit cooking“-Ritual. Auch der „Künstlerin“ Amanda Kleinman, deren offizielles Geschäft auf Pädophilen-Anspielungen beruht, wird in der Pizzeria Comet Ping Pong eine Bühne geboten, wo sie mit dem Publikum über Kindersex und sexuelle Präferenzen lachen und Baby-Geräusche in welchem bizarren Kontext auch immer nachahmen darf.
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Zitat:" Grummelbart
vor 18 Stunden
Der Link zum Instagram-profil ist kein direkter Link zu Instagram - sowas macht mich skeptisch.
Es macht mich auch skeptisch, wenn ein high profile Pädophilie-Ring eine Schwäche wie ein öffentliches Instagram-Profil zulassen würde.
Mich erinnert das ein wenig an diese Satanisten-Hetze die es früher gegeben hat, hinter der nix anderes steckte als Verfolgungswahn."
Zitat:Ich weiß nicht, ob dieser Artikel von seiner Grundsubstanz her wahr ist oder nicht, vermutlich werden das erst weiterführende Untersuchungen zeigen. Allerdings habe ich auf Grund der von @Stefan Gruber geposteten Links kurz weiter recherchiert und bin schon auf die Schnelle auf manche Widersprüchlichkeiten gestoßen, jedenfalls, was James Alefantis und seinen behaupteten Zusammenhang mit Podesta / Clintons betrifft:
1. Zusammenhang mit “Comet Ping Pong”?
> Ständig ist von Käse, Pizza, pasta, Dominos, Eiscreme, usw. die Rede – meist im
> Zusammenhang mit einer Pizzeria in Washington DC namens „Comet Ping Pong“.
Dieses “meist im Zusammenhang mit” stimmt so doch nicht! Es gibt vergleichsweise wenige Podesta-Emails wo “Comet Ping Pong” (oder auch verkürzt - “Comet” oder “Ping Pong”) vorkommen. In Zusammenhang mit “ice cream” oder “domino” wird “Comet Ping Pong” in KEINEM EINZIGEN Email erwähnt, in Zusammenhang mit “pizza” nur insgesamt 4x, und das sind inhaltlich gänzlich unverdächtige Emails (bitte am besten selbst mit der Suchfunktion dort überprüfen)!
So also die Emails von John Podesta tatsächlich auf Kinderpornographie hindeuten: Der Zusammenhang mit “Comet Ping Pong” ist - jedenfalls nach den geleakten Emails - eigentlich nicht vorhanden. Damit fällt aber auch die Argumentation eines guten Teils des Artikels in sich zusammen!
2. Die Liste der 50 mächtigsten Menschen in Washington enthält - noch VOR James Alefantis, der Nummer 49! - ziemlich viele Menschen, die jetzt auch nicht soo wichtig scheinen, z.B. “38. Capital Weather Gang - Bloggers, The Washington Post”, “41. José Andrés - Restaurateur”, “42. Svetlana Legetic, Jayne Sandman, Barbara Martin - Party planners”. Mag sein, dass er - der in der Liste eben als “49. James Alefantis - Restaurateur and Bon Vivant” geführt wird, eine bekannte Persönlichkeit ist. Das Aufscheinen in der Liste eines Online-Magazins hat nicht viel Aussagekraft.
3. Das Instagram-Profil von James Alefantis…
IST GAR NICHT das Instagram-Profil von Alefantis - übrigens ein nicht so seltener griechischer Nachname, damit nicht wahrscheinlich, dass es sich um ein Pseudonym handelt, siehe http://www.whitepages.com/name/Alefantis -: es handelt sich um Screenshots, offenbar eine Selektion, einige der geposteten Photos sind von jemandem händisch markiert wurden, zudem sind einige einmontierte Hinweise manipulativ und gar nicht alle Beiträge von ihm: Ein Hashtag “chickenlovers” macht noch keinen Päderasten aus jemandem, ebensowenig, wie eine gelbe Halskette unbedingt jemandes sexuelle Interessen dokumentiert. Der “Boum Boum Room” ist ein Night Club in Washington, NICHT Teil des “Comet Ping Pong”. Wo war noch der Zusammenhang? Das Bild vom “Kill Room” und die Bilder vom Sarg stammen NICHT von Alefantis und wurden auch nicht von ihm kommentiert. Ich finde, das alles hat wenig Aussagekraft, jedenfalls macht das Alefantis nicht automatisch zum Teil eines Pädophilen-Ringes.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde es wichtig, dass das aufgeklärt wird. Aber aus offensichtlich dubiosen Quellen kopieren ist einfach nicht dasselbe wie eine gründliche Recherche! Passend zum Schlussabsatz - “Seit den 90ern ist die digitale Revolution und mit ihr die virtuelle Vernetzung explodiert und zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit können Informationen mit der ganzen Welt in wenigen Sekunden geteilt werden.”
Ja, klar, aber ebenso können aber auch DESinformationen in wenigen Sekunden geteilt werden. Geschwindigkeit und Zugänglichkeit ersetzen journalistische Gründlichkeit keinesfalls!