11.08.2019, 13:45
Zitat:Angreifer in Oslo: Moschee gestürmt und Frau umgebracht?
11.8.2019, 9:33 Uhr
In Oslo hat ein Mann am Samstag mit Schusswaffen eine Moschee gestürmt und dort einen Mann verletzt. In seiner Wohnung fand die Polizei zudem die Leiche einer jungen Frau. Sie stuft den Angriff als versuchten Terrorakt ein.
Die Polizei in Norwegen wertet den Angriff auf eine Moschee am Samstagabend als „versuchte terroristische Tat“. „Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Täter rechtsextremistische Ansichten hatte“", sagte Polizeisprecher Rune Skjold am Sonntag. Der Mann habe Sympathie für den norwegischen Nazi-Kollaborateur Vidkun Quisling (1887-1945) deutlich gemacht und sich feindselig gegen Einwanderer geäußert.
Zeuge: 70-Jähriger hat Angreifer überwältigt
Er war am Samstagabend in eine Moschee nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo eingedrungen. Ein Gläubiger wurde dabei verletzt. Der gebürtige Norweger soll einem Zeugen zufolge mit zwei Schrotflinten und einer Pistole nach dem Gebet in das Gebäude gekommen sein. Das berichtete der Vorstand der Al-Noor-Moschee, Ifran Mushtaq, dem Sender TV2.
Demnach sollen sich noch drei Männer in der Moschee befunden haben, zwei seien sofort in Deckung gesprungen. Ein 70 Jahre alter Mann aber habe den Angreifer überwältigt. In dem Gerangel, das entstanden sein soll, seien dann Schüsse gefallen. Der Angreifer sei schließlich mit einem Schlag auf den Hinterkopf außer Gefecht gesetzt worden, sodass ihn die eingetroffene Polizei festnehmen konnte. Sie teilte auf einer anschließenden Pressekonferenz mit, dass sowohl Angreifer als auch Überwältiger leicht verletzt seien.
Polizei findet tote Frau in der Wohnung des Festgenommenen
Der Angreifer soll laut Polizei eine Schutzweste, schwarze Kleidung und Knieschützer getragen haben. Zu den am Tatort gefundenen Waffen sagten die Ermittelnden nichts. Der Verdächtige verweigerte bei der ersten Vernehmung laut Polizei die Aussage.
In der Wohnung des 20-jährigen Festgenommenen ist zudem die Leiche einer jungen Frau gefunden worden, hieß es auf der Pressekonferenz. Diese soll eine Verwandte des Mannes sein. Er werde verdächtigt, die Frau getötet zu haben.
TV-Sender: Anschlag von Christchurch im Netz gelobt
Dem Sender TV2 zufolge soll sich der Verdächtige nur Stunden vor der Tat im Netz lobend über den Terroranschlag von Christchurch in Neuseeland geäußert haben. Ein Rechtsextremist hatte dort im März 51 Menschen erschossen und weitere 50 verletzt.
Regierungschefin Erna Solberg verurteilte den Zwischenfall. „Der Besuch von Moschee, Kirche oder anderen Gotteshäusern sollte sicher sein“, schrieb sie in einer am Abend veröffentlichten Erklärung.
Quelle: https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/...index.html